Sorten
In den letzten Jahren erhielten 4 neue Sárvári-Sorten multiresistenter Kartoffeln die amtliche Sortenanerkennung:
Sárvári BOROSTYÁN, PIROSKA, RÓZSA, RUBINKA
SÁRVÁRI BOROSTYÁN
[Bernstein] (Solanum tuberosum)
Eine mittelfrühe, auch ökologisch anbaubare Sorte, mit einer hohen Resistenz für die weltweit größten Ertragsausfälle verursachende, virale Abschwächung und für Phytophthora-Pilzerkrankung.
Veredelt von: Dr. István Sárvári
Datum und Ort der Kreuzung: 2003, Zirc
Elternteile: W.L.01 x 87.4.18.
Das Laub der Kartoffelstaude ist höher als mittelgroß, mit stengelblattartigem Laubtyp, stehendem Wachstumstyp. Das Blatt ist dunkelgrün, mit leicht rauer Blattoberfläche, mittelbreit, mit spitzen Blättchen. Die sekundären Blättchen sind gut entwickelt. Die Blüte ist weiß, mit ausgeprägten orangefarbenen Staubbeuteln.
Die Knolle hat in entsprechend bearbeitetem, lockerem Boden eine regelmäßige Gestalt, von Erscheinung her voll oval, die Schale ist hellgelb. Die Knospen sind im Vergleich zur Knollenfläche untief platziert, der Knospenansatz ist hell gefärbt. Das Knollenfleisch ist hellgelb. Die Sorte ist mittelreifend, ergiebig, darauf man auch bei trockenen Wetterbedingungen sicher rechnen kann. Bei guter Nahrungsversorgung und guten Bewässerungsverhältnissen ist die Sorte zu einer hervorragenden Ergiebigkeit (50 t/ha) fähig. Der Geschmack ist ausgezeichnet, für die Hausfrauen sowohl zum Kochen, wie auch zum Braten geeignet. Zur Vergrauung nach dem Kochen neigen diese Kartoffeln nicht.
Die Ertragssicherheit ist – bei Anwendung entsprechender Agrotechnik – ausgezeichnet, die Sorte ist gegen die, die größten Ertragsausfälle verursachende Virenkrankheiten (PLRV, PVY, PVA, PVX) resistent. Gegen den großen Schaden verursachende Phytophthora (Phytophthora infestans) -Befall besteht eine hochgradige horizontale Resistenz. Für ökologischen Anbau empfohlen.
Bei fachgemäßer Lagertechnologie zeigen sich ausgezeichnete Lagerungseigenschaften, der Gewichtsverlust ist gering. Auf mechanische Verletzungen weniger empfindliche, die maschinelle Ernte und die Manipulationen gut vertragende Sorte. Geeignet für Speicherung und Verzehr im Winter.
SÁRVÁRI PIROSKA
(Solanum tuberosum)
Für den ökologischen Anbau geeignete Sorte, resistent gegen Phytophthora und virale Abschwächung, früh-mittelfrüh reifend.
Veredelt von: Dr. István Sárvári
Datum und Ort der Kreuzung: 1994, Zirc.
Elternteile: 84.1.44 x Kondor
Sortenerhaltung: Dr. Sárvári és Csendes Kft. [GmbH]
Die Kartoffelstaude ist mittelgroß, mit stengelblattartigem Laubtyp, stehendem Wachstumstyp, zu Beginn der Reife etwas erstreckend. Das Blatt ist mittelgrün, mit leicht rauer Blattoberfläche, mit mittelbreiten Blättchen. Die sekundären Blättchen sind gut entwickelt. Die Blüte ist rosa, in Lila neigend; bei günstigen Verhältnissen bildet die Staude viele Blüten.
Die Knolle ist oval, zylindrisch, geneigt zum Größerwerden. Die Schale ist rot, das Knollenfleisch weiß. Die Knospen sind untief platziert. Früh-mittelfrüh reifend, ergiebig, verträgt auch trockenes Klima, aber die gleichmäßige Wasserversorgung wird gut verwertet. Gegen herkömmlichen Grind ist mäßige Resistenz vorhanden.
Die Sorte verfügt über ausgezeichnete Koch- und Brateigenschaften, der Reduzierzuckerinhalt ist gering; das Knollenfleisch neigt nicht zu Vergrauung nach dem Kochen.
Die Ertragssicherheit ist erhöht dadurch, dass die Sorte gegen die wichtigsten Abschwächungsursachen, den Virenerkrankungen (PLRV, PVY, PVA, PVX) resistent ist. Gegen Phytophthora (Phytophthora infestans) besteht eine hochgradige horizontale Resistenz. Für ökologischen Anbau eignet sich die Sorte auch hervorragend.
Die vergleichsmäßig lange Ruhezeit, und die hochgradige Resistenz gegen die Lagerungskrankheiten ermöglichen die sichere Lagerung, wenn die Fachmäßigkeit ebenfalls vorhanden ist. Diese Kartoffeln behalten ihre ausgezeichneten Brat- und Kochparameter auch während der Lagerung.
Auf mechanische Beschädigungen ist die Sorte wenig empfindlich, erträgt die fachgemäße maschinelle Ernte gut.
Die Ertragsfähigkeit ist sehr gut, die Stauden bringen wenige kleine Knollen, der typische Knollenausmaß ist eher ausgeglichen bei der Sorte. Die gute Nahrungsversorgung und die regelmäßige Bewässerung im nötigen Maße werden mit hohem Ertrag honoriert.
Bei der Pflanzung ist die entsprechende Triebzahl durch die Staudenanzahl zu sichern, das wiederum von der Größe der Setzknolle abhängt und dadurch einstellbar ist. Bei Züchtung von Setzgut sind 180-200 000 Pflanzen (Stiele) pro Hektar, bei Anbau von Speisekartoffeln sind 150-170 000 Stiele/Hektar empfohlen.
9 – 8,5 Kochfähigkeit (8,5 – 9 = Ausgezeichnet) (8 = Gut)
9 – 8,5 Vergrauung nach dem Kochen
8 Chips
8 Pommes frites
12-13% Stärkegehalt
18-19% Trockenmasse
SÁRVÁRI RÓZSA
(Solanum tuberosum)
Eine resistente Sorte gegen Phytophthora und gegen die virale Abschwächung, geeignet für Bio-Anbau
Veredelt von: Dr. István Sárvári
Datum und Ort der Kreuzung: 1993, Zirc.
Elternteile: Kartoffelklone 87.4.120., von den, aus künstlicher Befruchtung entstandenen Nachkommen ausgewählt.
Die Staude ist groß, mit stengelblattartigem Laubtyp, stehendem Wachstumstyp. Das Blatt ist mittelgrün, mit leicht glänzender Blattoberfläche, mit mittelbreiten Blättchen. Die Blüte ist hellrosa, das Blühen ist schwach.
Die Knolle ist oval geformt, etwas abgeflacht, geneigt zum Größerwerden. Die Schale ist rosa, das Knollenfleisch cremefarben-weiß. Die Knospen sind untief platziert. Mittelspätes Reifen, ergiebig, toleriert auch die mehr trockenen Anbauverhältnisse gut. Die Sorte verfügt über ausgezeichnete Koch- und Brateigenschaften, das Knollenfleisch vergraut nicht nach dem Kochen, sogar ausgekühlt behält es (auch über 24 Stunden) die eigene Farbe. Durch niedrigen Reduzierzuckergehalt gekennzeichnet.
Die Ertragssicherheit ist erhöht, indem die Sorte über ausgezeichnete Resistenz gegen die wichtigsten viralen Abschwächungen (PLRV, PVX, PVA, PVY) verfügt. Weitere Besonderheit ist die weltweit einzigartige hochwertige horizontale Resistenz gegen Phytophthora, unabhängig von deren Biotypen. Dieser Pilzbefall bewirkt immer größere Schäden, ist sehr veränderlich, und beschädigt das Laub der Kartoffelstaude. Die Resistenz ermöglicht, dass das Sprühen gegen diesen sehr verbreiteten Pilzbefall entfallen kann.
Die Kartoffelsorte Sárvári Rózsa hat eine besonders lange Ruhezeit, ist auch gegen die Lagerungskrankheiten von ausgezeichneter Resistenz. Das macht sichere Lagerung möglich, während – bei fachgemäßer Lagerung – die guten Koch- und Brateigenschaften erhalten bleiben.
Der Stickstoffüberfluss, die Überwässerung, und die unregelmäßige Wasserversorgung sind zu vermeiden, besonders in der Phase des intensiven Knollenwachstums. Ist die Wasserversorgung gleichmäßig, kann der Ertrag groß (40-50 Tonnen/Hektar) ausfallen. Kommt nach einer Trockenperiode eine Niederschlagsphase, können bei den größten Knollen, in der Mitte des Knollenfleisches (bei den intensiv wiederwachsenden Knollen) in der Knollenmitte ein physiologischer innerer Riss entstehen, das aber weder die Lagerbeständigkeit, noch den biologischen Wert beeinflusst. Die Sorte erträgt mechanische Einwirkungen sehr gut, neigt nicht zu grauen Flecken. Auf Anbaugebieten mit unregelmäßiger Wasserversorgung, bei Speisekartoffeln, kann man Innenrissen vorbeugen, indem man die Stiele stutzt (das Laub vernichtet), wenn 25% der Knollen die Größe von 80-85 mm erreicht haben. Gegen herkömmlichen Grind ist die Sorte gemäßigt resistent.
Wegen der langen Ruhezeit ist vor der Pflanzung eine 30-40 Tage lange Auslagerung des Pflanzgutes in einer warmen (minimal 15 °C) Stelle angesagt, damit die Keime „anspringen“, also damit sich der Stoffwechsel aktiviert. (Die Beschaffung des Saatgutes ist, hauptsächlich in Frühsaat-Orten bereits im Laufe des Herbstes, bis Ende November zweckmäßig, damit genügend Zeit für die entsprechende Vorbehandlung des Saatgutes bleibt. Der empfohlene Pflanzabstand hängt auch von der Knollengröße ab; bei einem 75 cm Reihenabstand, Knollen 30-40 mm groß, sollte er um 22 cm betragen. Sind die Knollen 30-40 mm groß, so beträgt der Pflanzabstand 30 cm, bei 50-60 mm großen Knollen 40 cm.) Werden für frühe Ernte vorgekeimte Knollen gepflanzt, wenn die Ernte bei 60 mm Knollengröße beginnen soll, kann der Staudenabstand noch etwas größer sein.
9 – 8,5 Kochfähigkeit
8 Chips
15-17% Stärkegehalt
9-8,5 Vergrauung nach dem Kochen
9-8,5 Pommes frites
20-22% Trockenmasse
(8,5-9 = ausgezeichnet) (8 = gut) (7-7,5 = mittelmäßig)
SÁRVÁRI RUBINKA
(Solanum tuberosum)